Donnerstag, 21. Juni 2012

Alienkönig

Wer läuft noch so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Jogger mit seinem Kind,
Er trägt den Kleinen im Tragetuch mit,
er läuft gleichmäßig, mit sicherem Schritt.

"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Siehst Vater du das Alienraumschiff nicht?
Das Alienraumschiff mit lichtenem Schweif?"
Mein Sohn, du sieht des Kondensenen Streif



"Du liebes Kind, komm flieg mit mir!
Gar viele Planeten zeige ich Dir;
manch bunte Nebel wirst Du dann seh'n
mit Raumanzug, das wird schön!"


























"Mein Vater, mein Vater und siehst Du nicht dort
die Alien, versammelt an düsterem Ort!"
"Mein Sohn, mein Sohn, nun reg dich mal ab,
ist nur das Streulicht unserer Stadt!"



"Mein Vater, mein Vater und hörst Du denn nicht,
was Aliens Captain mir leise verspricht?"
Meine Sohn, mein Sohn, nun fürchte Dich nicht,
der Wetterballon da leise nur zischt!"


"Ich brauche Dich, mich reizt die menschlich' Gestalt;
komm freiwillig, sonst brauch ich Gewalt!"
"Mein Vater, meine Vater, der Captain faßt  an!
Die Aliens haben mir jetzt Leid angetan!"


Den Vater grauset's, er läuft jetzt geschwind,
hält in den Armen das jammernde Kind,
erreicht sein Auto mit Müh und Not,
das Kind im Arm vor Lachen ganz rot!

"Mein Vater, mein Vater, was hast Du gedacht?
Ich glaube, ich habe dich ängstlich gemacht!"
Der Vater macht ein böses Gesicht.
"Mein Sohn, nochmal foppst Du mich nicht!"

"Erlkönig", auf die heutige Zeit transformiert.

(c) Rolf Glöckner

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