Gewohnheit
Es gibt Menschen, die sind der Gewohnheit verpflichtet
und können nicht heraus aus ihrer starren Haut.
Der Tag, er ist für sie fest eingerichtet,
sie haben dafür ein enges Korsett sich gebaut.
Der Montag ist Waschtag, so war es schon immer,
der Dienstag dient der Küche, dem Bad,
der Mittwoch, der ist wohl ein ganzer Schlimmer
denn er trägt Fensterputz in sich, ist das hart!
Der Donnerstag, der ist der Bewegung, dem Sport geweiht.
Gymnastik, Joggen, Radfahren und was gibt es mehr der Dinge
so geht dahin des Donnerstags Zeit
Oh Gott, ich könnte darüber die Hände ringen.
Am Freitag, ja, da ist der Baumarkt dann dran,
dort gibt es alles, was der Heimwerker braucht.
Danach geht's in den Garten, oh je, armer Mann
das geht auf den Rücken und oh weh, das schlaucht.
Am Samstag, man hat ja sonst nichts zu tun,
da wird das Schlafzimmer runderneuert
Die Betten frisch bezogen, um darin auszuruh'n
und am Abend wird dann der Kamin angefeuert.
Es kommen doch Freunde, man heißt sie willkommen,
man redet nur über Dinge, die man grad hat gemacht
und ob man den Kredit nun hat aufgenommen
So viel Reparatur, ich habe laut gelacht.
Der Sonntag ist noch der Ruhetag, von alters her,
da tut man mal wenig, bereitet doch vor
den Montag, der wieder als Alltag kommt daher
ich las es noch mal und bei Gott, ich fror.
Sagt, liebe Leute, könnt ihr noch tanzen im Regen?
Wann wälzt ihr euch einmal im Gras an dem Deich?
Wann lauscht ihr der Vögel Gesang und des Himmel Segen?
Glaubt ihr wirklich, die Gewohnheit macht reich?
Nur nicht die gewohnten Wege verlassen, vielleicht lauern
ja links oder rechts ganz schlimme Gefahren
Wenn ich überleg', ihr seid zu bedauern
Vorbei, Vorbei, schon bald ist's aus mit den Jahren.
(c) Rolf Glöckner
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