Freitag, 11. Januar 2013

Schneeflöckchen

Schneeflöckchen

Ein Flöckchen taumelte, torkelte schwebend zur Erde
und als sie dort so flog, da dachte sie:
was ist denn wohl mit mir, wenn ich dann werde
allein sein, einsam wie noch nie?

Der Boden ist ja  schwarz und nass
und wenn ich werde dort bald liegen,
verschwinde ich in grünem Gras
und wer wird dann obsiegen?


So kommt, ihr Flockenfreunde, schnell,
fallt doch mit mir gemeinsam.
Bedeckt wird grünes Schwarz ganz schnell
und wir sind niemals einsam.


Doch war da niemand, der erhörte
des kleinen Flöckchens bittend Flehen.
Es blieb allein, war ganz verstört,
fiel und niemand konnte es mehr sehen.
 
Doch wohin fiel der Schneekristall?
Fiel auf den Fruchtstand einer Staude.
Und? Dort waren auch die Freunde all
In eiseskalter Traube.


Doch alles ist veränderlich, das Wetter ist zwar kalt,
doch wenn der Sonnenstrahl hernieder sticht,
dann wird das Flöckchen wohl nicht alt,
geschmolzen dann von Luft und Licht.
 
(c) Rolf Glöckner




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