Schon viele viele Jahre lang
ich möcht mich gern erziehen.
Ob's mir gelingt, so frag ich bang
wollt' vor mir selbst oft fliehen.
Ob wer mir hilft, ich weiß es nicht.
Ich würd' es gerne wissen.
Es stünde mir wohl zu Gesicht,
die Welt möcht es nicht missen.
So geht Versuch jetzt um Versuch.
Ich glaub nicht mehr daran.
Erziehe mich, so Zug um Zug,
ich alter, alter Mann.
Gesicht und Haare sind schon grau,
noch immer nicht erzogen,
davon ist mir im Bauch ganz flau
und das ist nicht gelogen.
Ich bin der nicht, ich weiß genau,
der war mir ziemlich gleich.
wenn ich in das Gesichte schau,
dann macht es mich doch reich.
Du lieber Mond, mein Pfadgesell
du hast mich nicht erzogen.
Hättst du's getan, ich wäre schnell
mit dir davongeflogen.
Hätt mich gesetzt an Kraters Rand
und hätt' geschaut herunter,
hätt Dich gehalten an der Hand
könnt sehen viele Wunder.
So bin ich gern und bleib auch so
ganz einfach unerzogen
und bin darüber richtig froh
und das, ich sag es wiederum
ist niemals nicht gelogen.
(c) Rolf Glöckner
auf den titel bin ich durch das alleinerziehend aufmerksam geworden, weil ich mich in letzter Zeit recht viel damit auseinander setzen muss (siehe Artikel: http://www.nord-berliner.de/9800-das-projekt-allinet-beraet-alleinerziehende-mit-dem-ziel-der-beschaeftigung.html..
AntwortenLöschenist bei Dir natürlich etwas anders gemeint ;-)
lg anja