Donnerstag, 8. März 2012

EMail von M. Eine Fortsetzung!

Heut morgen in des Postfachs Grund,
da fand ich solche Mail.
Da fuhr mir doch wer über'n Mund,
ob dem, was ich erzähl.

Die Überschrift, sie war wie folgt,
ihr könnt sie hier jetzt sehen.
Ich weiß nicht, was der Mann gewollt,
ich konnt' es nicht verstehen.

Glöckners Zwangsreime - wo bleibt da sprachkultur?! 

Zum Zweiten spie M. dieses aus,
sollt mich das motivieren?
Wollt werfen mich aus Dichters Haus?
Wollt mich jetzt annulieren?

Ich bin ein Dichter. Ohne Bedeutung ist, was ich sage: Fürchtet euch nicht!
Dichtung ist etwas wie eine Häutung. Manchmal verletzte ich mein Gesicht.
Es ist nur ein verbales Verbrechen, das ich begehe. Weiter ist nichts.
Ihr braucht an mir nicht etwas zu rächen, was ich gewann zum Preis des Verzichts.

                                                                        Eva Strittmatter

War alles etwa Hohn und Spott?
Was wollt M. damit sagen?
Ist er vielleicht ein Schreibegott,
tut über mich laut klagen?

Was treibt ihn um, den armen Mann
schmückt sich mit fremder Feder.
Vielleicht, weil er es ganicht kann?
Zieht aber bös vom Leder.

Doch war der Lehre nicht genug,
er hatt' noch mehr zu bieten,
gab diesen Text noch, Zug um Zug,
sollt ich mich dahin sputen?

Das Forum Sprachkritik der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Seit ihrer Gründung gehört es zu den Aufgaben der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, den öffentlichen Sprachgebrauch zu begleiten und zu kommentieren. Diese Tradition soll mit dem Forum Sprachkritik in zeitgemäßer Weise aufgegriffen und fortgesetzt werden. Das Internet als Publikationsort bietet die Möglichkeit, auf aktuelle Themen rasch zu reagieren und zugleich durch ein Für und Wider im Kommentar eine Diskussion anzustoßen.
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung versteht Sprachkritik als eine Form der Förderung von Sprachbewusstheit und verbindet damit den Anspruch, zum Erhalt unserer Sprachkultur beizutragen. Sprachkritik in diesem Sinne zielt nicht auf Normierung oder Vorschriften, sie will kein apodiktisches Richtig oder Falsch setzen. Sie ist – nicht mehr, aber auch nicht weniger – ein Anstoß zur Reflexion über Sprachgebrauch und Norm, sucht diese bewusst zu machen und dort, wo es nötig erscheint und möglich ist, Alternativen aufzuzeigen. Sprachkultur ist diskursive sprachkritische Praxis.
Im öffentlichen Sprachgebrauch, in seinen Begriffen und Diskursen, in bestimmten Arten des Sprechens und Schreibens, kristallisieren sich Einstellungen und Urteile, die nicht selten entscheidenden Einfluss auf unsere Wahrnehmung und damit unsere Sicht auf den Gang der Gesellschaft haben. Derartige Begriffe dingfest zu machen, ihre Form, Bedeutung und Verwendung zu beschreiben und einer kritischen Würdigung zu unterziehen, soll die Hauptaufgabe des Forum Sprachkritik sein. Fragen, die in den Beiträgen gestellt und im Forum diskutiert werden, könnten sein: Welche Begriffe bestimmen gegenwärtig den öffentlichen Sprachgebrauch in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft? Warum machen Begriffe Karriere? Was leisten sie, welche Funktion haben sie? Welche „Denkhaltung“ legen diese Begriffe nahe, welche Alternativen blenden sie aus? Weitere Fragen werden sich ergeben.
Zur Mitarbeit im Forum Sprachkritik sind alle Mitglieder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung eingeladen und aufgerufen, später, in einem zweiten Schritt, soll der Kreis der Autoren durch die Zusammenarbeit mit anderen Akademien erweitert werden. Die Form der Beiträge und die Wahl des Themas sind frei, nur sollte jeweils ein Stichwort vergeben werden, damit die Beiträge alphabetisch geordnet und Kommentare zugeordnet werden können. Auf diese Weise wird nach und nach ein kritisches Wörterbuch des öffentlichen Sprachgebrauchs entstehen, das die Vielfalt von Positionen und Meinungen spiegelt und der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Ich fühle mich auf Spuren Busch's
und nicht von Heinrich Heine
und was ich schreibe husch husch husch,
ich kann es gut alleine!

Ich glaub, den Fall von Arroganz
kann ich hier attestieren.
Er kann ihn haben, bösen Tanz,
am Ende wird er frieren.



Er gibt nicht auf und tritt noch nach
verunglimpft Vers' aus Neue!
Glaubt er denn dass man drüber lacht
und ich mich darob freue?
I wo, Herr Gloeckner, 
Sie sind doch so selbstbewusst, dass Sie mit Ihren Zwangsreimen die Öffentlichkeit suchen - da kann doch ein wenig konstruktive Kritik nicht schaden. Niemand ist vor Verbesserung gefeit! 




Ob Meyer, Müller, Schulze, Schmidt,
wir leiden mit Herrn Gloeckner mit.
Er lässt die Welt im Reim zerfließen,
manch´ Träne wir darum vergießen!
Herr Goethe sich im Grabe dreht,
Herrn Schiller gar die Lust vergeht!
Doch unverdrossen reimt er weiter,
zwingt Silben, Wörter zu ´nem Kleister.
Die Fangemeinde ist entzückt
der Autor seinerseits beglückt! 
Was wollen sie mehr, Herr Gloeckner? Sie kann und will niemand "vertreiben" ! 

Die Kunst, in 24 Stunden ein schlechter Dichter zu werden   ???????  Was treibt ihn um ?????

(c) Rolf Glöckner

2 Kommentare:

  1. Gratuliere zu dieser Sprachkultur!

    Liebe Grüße
    Helmut

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  2. Schlimm, dass sich Menschen immer anmaßen,
    eine Wertung über das Tun anderer abzugeben.

    Mach weiter, Rolf!

    Gabi

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